Schöne Aussichten – Das London Eye und andere Aussichtsplattformen

Das London Eye ist mit einer Höhe von 135 Metern das höchste Riesenrad Europas und (zur Zeit) das viertgrößte Riesenrad der Welt. Es wurde im Oktober 1999 als Millennium Wheel am Südufer der Themse aufgestellt, um die Feierlichkeiten zum Auftakt des neuen Jahrtausends zu begleiten.

Da der Besucherstrom anhielt, wurde die ursprünglich geplante Begrenzung des Betriebs aufgehoben und so dreht es auch heute noch seine Runden. Es ist heute Teil der Merlin Entertainments Group, die u.a. auch die Wachsfigurenkabinette von Madame Tussauds betreibt, die Dungeon-Gruselkabinette und die Sea Life Aquarien.

Das London Eye ist in den Wintermonaten von 11.00. bis 18.00 Uhr und in den Sommermonaten von 10.00 bis 20.30 Uhr geöffnet. Der Normalpreis für eine 30-minütige Umdrehung zu einem bestimmten Zeitpunkt kostet bei Vorausbuchung auf der Website £ 24.50 und an der Tageskasse £31. Im Preis enthalten ist ein kurze 4D-Filmvorführung mit Spezialeffekten wie Regen und Sturm.

Wer es eilig hat, kann einen Zuschlag für ein Fast Track-Ticket zahlen. Daneben bietet Merlin verschiedene Kombi-Tickets, beispielsweise mit einer Bootsfahrt auf der Themse oder mit einem Besuch des beliebten Wachsfigurenkabinettes von Madame Tussauds.

Lohnt sich das London Eye?

Es gibt mehrere Aussichtspunkte in der Innenstadt, doch das London Eye bietet den wohl schönsten Blick über das Regierungsviertel um Westminster, das West End und flussabwärts in Richtung City. Hier ist ein Bild von meinem eigenen Besuch bei strahlend blauem Himmel:

Eine Umdrehung dauert 30 Minuten, sodass mehr als genug Zeit bleibt, um den Ausblick mit Ruhe zu genießen und etliche Bilder und Selfies zu machen.

Noch höher hinaus – auch preislich – geht es auf dem Wolkenkratzer The Shard bei London Bridge Station. Hier zahlen Erwachsene £25.95 im Vorverkauf und £30.95 an der Tageskasse, um die Aussichtsplattform in 221 Metern zu besuchen. Spötter meinen, dass die Aussicht von The Shard die Schönste ist – weil der Wolkenkratzer selbst nicht zu sehen ist. Tatsächlich handelt es sich um ein recht monströses Bauwerk von Star-Architekt Renzo Piano, das am Südufer der Themse alles andere zu erdrücken scheint.
Allerdings ist die Aussicht bei schönem Wetter beeindruckend. Von hier liegt einem London im wahrsten Sinne des Wortes zu Füßen:

Aussichtspunkte in London zum Nulltarif

20 Fenchurch Street

Wer keine Lust hat, die recht astronomischen Preise für das London Eye oder The Shard zu zahlen, hat mehrere Möglichkeiten, eine fast genauso gute Sicht zum Nulltarif zu genießen. Der Wolkenkratzerwahn von Ex-Bürgermeister Boris Johnson macht es möglich.

Eine gute Adresse ist 20 Fenchurch Street: So heißt das Gebäude auch offiziell, das im Volksmund aufgrund seiner Form längst The Walkie-Talkie genannt wird. Mit seiner ausladenden Form fällt es in der Skyline sofort auf. Im Sommer 2013 machte es Schlagzeilen, weil die leicht nach unten geneigten Fenster im oberen Teil das Sonnenlicht reflektierten und nach unten auf die Straße warfen. Dabei erzeugten die Sonnenstrahlen eine solche Hitze, dass ein geparktes Auto gegrillt wurde.

In den obersten Etagen des Walkie-Talkies befindet sich in etwa 150 Metern Höhe der Sky Garden“ mit toller Aussicht über London auf einer geschlossenen begrünten Dachterrasse. Die Aussichtsplattform ist kostenlos (!), allerdings muss der Zugang mindestens drei Tage vorab für ein bestimmtes Zeitfenster gebucht werden. Die Buchung ist immer drei Wochen im Voraus möglich – und gerade am Wochenende ist der Sky Garden oft blitzschnell ausgebucht. Die Reservierung erfolgt über die Website des Sky Garden.

Eine Alternative ist der Roof Garden des One New Change Buildings direkt neben der St. Paul’s Cathedral. Der von Jean Nouvel entworfene Büro- und Shopping-Komplex ist allerdings nur acht Stockwerke hoch, sodass die Aussicht nicht ganz so beeindruckend ist. Dafür kann hier jeder zu jeder Zeit hinauf spazieren. Alleine für die Aussicht auf die benachbarte St. Paul’s Cathedral lohnt es sich.

Apropos Cathedral: Eines der bestgehüteten Geheimnisse Londons ist die Tatsache, dass sich im Kirchturm der katholischen Westminster Cathedral eine Aussichtsplattform auf 64 Metern Höhe verbirgt. Erwachsene zahlen £6.00, ermäßigt £3.00. Dafür gibt es eine schöne Aussicht über die Umgebung (und aktuell die Mega-Baustelle um Victoria Station) und eine interessante Kirche zu sehen.

Andere nette Aussichtspunkte sind Primrose Hill und Parliament Hill im Norden der Innenstadt, die bereits in etlichen britischen Filmen zu sehen waren. Auf den „Primeln-Hügel“ (Primroses sind Primeln) geht es am besten zu Fuß von der Nordseite des Regent’s Park (am London Zoo) hinauf. Hampstead Heath mit Parliament Hill und den schönen Teichen habe ich einen eigenen Text gewidmet.